Wie wird man Motorradrennfahrer?
Schon lange träumst du davon, es den Profis im Motorsport gleichzutun und wie ein Blitz über die Rennstrecke zu flitzen? Dann haben wir eine gute Nachricht für dich: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Traum wahr werden zu lassen. In diesem Beitrag möchten wir zeigen, wie der Einstieg gelingen kann.
Was musst du dafür mitbringen? Ganz oben auf dieser Liste stehen natürlich die Leidenschaft und das Talent fürs Motorradfahren. Doch es gehört noch mehr dazu.
Fitness ist Pflicht
Er steckt schon in der Bezeichnung „Motorsport“ drin: Die Rede ist vom Sport und der damit verbundenen körperlichen Anstrengung. Was bei den Profis auf dem Bildschirm so spielend einfach aussieht, ist in Wirklichkeit harte körperliche Arbeit. Vor jeder Kurve musst du beim Anbremsen rund das Doppelte deines Körpergewichts mit deinen Armen abstützen.
Das wären pro Runde ungefähr zwölf Klimmzüge, die jeweils etwa 5 Sekunden gehalten werden müssen. Bei einem Rennen von 20 Minuten oder 16 Runden (abhängig von der Racing-Strecke) kommt da einiges zusammen. Wenn du also vorhast, selbst auf die Rennstrecke zu gehen, ist es erforderlich, deine Fitness auf Vordermann zu bringen.
Welches Motorrad ist das richtige?
Da wir auf diesen Punkt in einem gesonderten Beitrag noch genauer eingehen werden, werfen wir nur einen ganz kurzen Blick auf die Maschine. Es sollte ein Sportmotorrad sein, das vom Hersteller eigens für den Einsatz auf der Rennstrecke entwickelt wurde. Chopper, Tourer oder Enduros sind dafür nicht geeignet.
Eine Frage der Sicherheit: Die richtige Kleidung
Helm, Kombi, Handschuhe und Stiefel sind auf der Rennstrecke absolute Pflicht. Auch hier gibt es einiges zu beachten, daher werden wir auf dieses wichtige Thema ebenfalls noch genauer eingehen.
Wenn es das erste Mal auf die Rennstrecke gehen soll
Warst du noch nie selbst auf der Rennstrecke, ist es empfehlenswert, bevor es an die ersten ernsthaften Wettkämpfe geht, Rennstreckentrainings unter Anleitung von erfahrenen Instruktoren zu absolvieren.
Was sind Rennserien?
Um unter Wettkampfbedingungen Erfahrungen zu sammeln, kannst du sogenannte Rennserien fahren. Hierbei handelt es sich im Motorsport um organisierte Wettkämpfe. Innerhalb einer Saison treten Fahrer und Teams in mehreren Rennen gegeneinander an. Alle Ergebnisse dieser Serien werden gesammelt und zusammengefasst. Die Gesamtwertung entscheidet am Ende, wer zum Champion gekürt wird. Einige dieser Serien sind nicht mit dem Prädikat des Deutschen Motor Sport Bund e.V. ausgeschrieben. Sie werden von privaten Veranstaltern ausgerichtet. Fährst du dort Punkte ein, gehören diese zu keiner offiziellen Meisterschaft. Das jedoch spielt für den Anfang keine Rolle.
Theoretisch ist es sogar möglich, bei diesen Rennen mit einem Motorrad mit Straßenzulassung zu fahren. Achte in diesem Fall jedoch darauf, was dabei erlaubt oder untersagt ist. Genaue Informationen darüber findest du in der jeweiligen Ausschreibung oder bei der Rennanmeldung, der sogenannten Nennung.
Die Rennlizenz
Du hast die ersten Schritte geschafft und auch schon die nötige Erfahrung gesammelt. Nun ist die Zeit für den nächsten Stepp gekommen: die Beantragung einer sogenannten Rennlizenz. Es gibt unterschiedliche Lizenzen. Welche du benötigst, kannst du den Bestimmungen bzw. Ausschreibungen der Rennserie, die du fahren möchtest, entnehmen.
C-Lizenz oder Club-Lizenz: Ermöglicht es, offizielle Einsteigerrennen zu fahren.
B-Lizenz: Cups oder höhere Serien
A-Lizenz: Hast du in einer offiziellen, vom DMSB ausgeschriebenen Meisterschaft mindestens 50 Meisterschaftspunkte eingefahren, kannst du die A-Lizenz beantragen. Sie ermöglicht es dir, an den höchsten Rennserien teilzunehmen.
Wichtig: Warst du schon einmal in Besitz einer A-Lizenz, ist es fast unmöglich, erneut eine B-Lizenz zu erhalten. Bist du aus einem Cup in eine höhere Klasse aufgestiegen und möchtest irgendwann mal wieder einen Cup fahren, ist dieses Wissen wichtig. Denn Cups dürfen nur mit einer B-Lizenz gefahren werden.
Ein weiter Weg bis zum Rennfahrer
Rennfahrer zu werden, ist kein leichter Weg. Es erfordert eine große Menge an Durchhaltewillen und Kampfkraft auf und neben der Strecke. Die Suche nach einem Sponsor kann nervenaufreibend sein. Daher ist eine gute psychische Verfassung ebenso wichtig wie eine ausgezeichnete körperliche Fitness. Bist du dann auch noch bereit, die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, erwartet dich ein leidenschaftliches Erlebnis, das dich nie wieder loslassen wird.